Martina Arthaus (Abitur 1984)
Vor dem Besuch des Abendgymnasiums hatte ich eine medizinische Fachausbildung abgeschlossen. Mein Ziel mit dem Abschluss des Abiturs war es Medizin zu studieren.
Zur Zeit meines Besuches war es nur ausschließlich möglich abends am Unterricht teilzunehmen.
Die Atmosphäre in den 8oer Jahren war sowohl zwischen den Schülern als auch im Kollegium äußerst freundschaftlich und kollegial. Sicher gab es auch zu dieser Zeit Lehrkräfte, die ihre Tätigkeit überwiegend als Job und nicht als „Berufung“ angesehen haben.
Die wirklich engagierten Lehrer verstanden aber den Spagat der Schüler zwischen ihrer Berufstätigkeit , denn wir waren zu dieser Zeit alle tagsüber im Job, und dem Anspruch, den Lernplan erfüllen zu müssen.
Der Unterricht am Abendgymnasium ist nach meiner Erfahrung sehr viel zielorientierter und effizienter.
Schüler dieser Institution haben meist ein konkretes Ziel wie Studium, gehobene Laufbahn usw. vor Augen.
Außerdem profitieren sie gerade in den gesellschaftlichen Fächern von eigenen Lebenserfahrungen und haben einen anderen Blick auf Gesellschaft, Schule und auf effektives Lernen.
Meine persönliche Herausforderung war es, Privatleben, berufliche Anforderungen und Schule zu vereinbaren. Das war nur mit sehr viel Disziplin und einer guten Struktur möglich.
Trotz allem war die Gemeinschaft der Schüler und auch der Lehrkräfte so gut, dass es jeden Abend Spaß machte zusammenzukommen.
Ich habe mein Abitur erworben, zwei Semester studiert und bin dann wieder in meinen Ursprungsberuf zurückgekehrt, in dem ich auch noch heute tätig bin.
Eine weitere Zusatzqualifikation habe ich ebenfalls im Abendunterricht absolviert, wobei mir die Erfahrungen am Abendgymnasiums sehr geholfen haben.
Insgesamt gesehen war der Besuch am Abendgymnasium die beste Zeit meines Schullebens.
Die Gemeinschaft, das positive Erlebnis von Schule und Lernen und das überragende Gefühl , es geschafft zu haben, haben mir bis heute ein ganz besonderes Selbstbewusstsein vermittelt.